Vanish (Görlitz, 2017)

Diese Arbeit beinhaltet eine Spurensuche in Bezug auf die Familie des Kaufhaus-Gründers Adolph Totschek. Dieser verkaufte sein Kaufhaus 1938 nach der Kristallnacht an einen Freund. 1939 konnte seine Tochter Ursula mit einem Kindertransport nach England reisen. Walter Totschek, seiner Frau Bianca und der Tochter Gertie gelang es 1941 mit Hilfe von Verwandten, in die USA auszureisen. Er starb 1944 in New York, ohne seine Tochter Ursula wiedergesehen zu haben. Sie emigrierte 1946 in die USA.

Auf der Internetseite des United States Holocaust Memorial Museums fand ich ein Foto von Ursula, Gertie und ihrer Großmutter Minna, ein Foto von Ursula mit einer Schulfreundin, ein Foto der Familie kurz vor Ursulas Abreise sowie ein Foto von Ursula und ihrer Pflegeschwester in England. Diese Fotos dokumentieren mit einem begleitenden Text den erlittenen Verlust und das Verbrechen an einer Familie.

Die örtlichen Gegebenheiten des Gebäudes werden in die Arbeit mit einbezogen und ein Bezug zur ehemaligen Funktion des Gebäudes hergestellt. Möbel, Gegenstände aus dem Gebäude sowie ein gepackter Koffer werden zu Handlungsobjekten. In Kombination mit den Fotos und Texten sollen sie an das Schicksal der Familie Totschek erinnern.